Der TBA-Tragehilfen-Kompass

ist kein Tragehilfen-Vergleich

Viele Eltern kommen zu mir in die Beratung und fragen mich, welche die beste Tragehilfe auf dem Markt sei. Doch da muss ich sie leider enttäuschen, denn die eine "beste" Tragehilfe gibt es nicht. Wir möchten hier auch keine Tragehilfen-Bewertung abgeben. Es gibt viele Tragehilfen-Tests und Vergleiche, die den Eltern suggerieren, dass die eine Tragehilfe besser wäre als eine andere. Die Verwirrung ist groß, wenn die scheinbar beste Trage nicht zum Tragepaar passt oder die ausgewählte Babytrage, in sogenannten Tragehilfenvergleichen, vielleicht schlechter als andere abgeschnitten hat. Frustration und Unzufriedenheit machen sich breit. Viel passender und wichtiger ist es, sich die Frage zu stellen: Welche Tragehilfe passt zu mir? Schon geht man das Thema richtig an. Mit unserem Tragehilfen-Kompass, findest du die richtige Richtung, kannst eine Vorauswahl treffen und mit deiner Trageberaterin die in Frage kommenden Tragen testen. Um teure Fehlkäufe zu vermeiden empfehlen wir, sich das richtige Anlegen der Tragehilfe von einer Trageberaterin / einem Trageberater zeigen zu lassen. So wirst du lange Freude an deiner Tragehilfe haben. Solltest du schon eine Tragehilfe Daheim haben und nicht mit ihr zurechtkommen, empfehlen wir vor dem Neukauf eine Trageberaterin aufzusuchen. Diese hat viele Möglichkeiten eine vorhandene Tragehilfe zu optimieren. 


Was macht eine gute Tragehilfe aus?

  1. Der Steg lässt sich möglichst leicht und stufenlos auf das Kind einstellen und unterstützt die Anhockung der Beine.
  2. Die Größe der Trage passt zur Größe des Kindes.
  3. Der Rücken des Kindes kann sich runden, bei gleichzeitig sicherer Stützung, sowie guter Nacken- und Kopfstütze.
  4. Die Trage kann eng genug an Tragendem und Tragling angepasst werden, so dass die Eltern keine Ausgleichshaltung einnehmen müssen und das Kind rundum sicher gestützt ist.

Immer Face to Face

Die Trage ist so konzipiert, dass wir das Kind immer uns zugewandt tragen können. Vor dem Bauch, auf der Hüfte, sowie auf dem Rücken. So können alle Punkte des ergonomischen Tragens erfüllt werden.



Baby oder Toddler?

Soll die Trage lange passen, optimal für ein Neu-geborenes sein oder suchst du schon eine Folgetrage in Toddlergröße?

Trage-duo / Trio?

Trägt die Mama oder der Papa das Baby alleine? Braucht es eine Trage, die Mama und Papa gleich gut passt? Muss die Trage vielen Bezugspersonen passen oder nur einer?

deine Körperform

Ganz wichtig ist die Körperform des Tragenden oder des Haupttragenden. Hier konzentrieren wir uns auf Empfehlungen im Bereich der Träger und des Bauchgurtes.



Welche Systeme gibt es eigentlich?

Welches System passt zu dir? Möchtest du es möglichst Tuchähnlich? Einen Halfbuckle der sich schnell an unterschiedliche Bezugspersonen anlegen lässt? Bist du nicht der Bindetyp und möchtest lieber eine Trage ganz aus Schnalle bei der, beim Anlegen, nichts auf dem Boden hängt? Oder doch lieber eine Trage ohne Hüftgurt für den Papa, um das ältere Geschwisterkind auf dem Rücken zu tragen? Schau dir dazu gerne die verschiedenen Tragesysteme genauer an.

Wrapconversion


Die Träger sind nicht gepolstert. Die Träger können über den Schultern aufgefächert werden. Je nach Hersteller haben die Träger verschiedene Tuchbreiten und werden gebunden. Der Bauchgurt kann gebunden werden oder weist je nach Modell eine Schnalle auf.

Halfbuckle


Die Träger sind in unterschiedlicher Breite und Dicke gepolstert. Die Träger werden gebunden. Der Hüftgurt weist eine Schnalle zum Schließen auf. Wenn der Bauchgurt zum Binden ist, nennt man die Trage MeiTai.

Fullbuckle


Bei einem Fullbuckle wird nicht nur der Bauchgurt mit einer Schnalle geschlossen, sondern auch die Träger. Hier bindet man nichts mehr.

Onbuhimo


Der Onbuhimo kommt ohne Bauchgurt aus. Einfach, leicht und schnell. Hier hat sich überwiegend der "Schnallenonbuhimo" durchgesetzt, es gibt aber auch welche mit Trägern zum Binden.



Sicher Tragen

  1. Freie Atemwege! Damit sich keine CO2 Nester bilden, sollte die ausgeatmete Luft  abtransportiert werden können.
  2. Der Rücken sollte sich im Ruhetonus der Muskulatur runden können, bei gleichzeitiger sicherer Stützung.
  3. Ist der Steg der Beine, der natürlichen Spreizung des Kindes angepasst? Vermieden werden sollte ein deutlich zu kleiner Steg, oder dass die Beine über die Kniekehlen hinaus mit eingebunden werden. Hier würde zur Abspreizung zusätzlich noch eine Streckung des Beins hinzukommen, was sehr unangenehm oder gar schmerzlich für das Kind sein kann. Ein guter Richtwert ist, wenn der Steg von Kniekehle zu Kniekehle verläuft, oder knapp davor endet.
  4. Wird die Anhock-Spreizstellung mit einer Anhockung um ca. 110 Grad und einer Abspreizung um ca. 60 - 90 Grad erreicht?

Gesund TRagen

  1. Auch mit deinem Kind im Tragetuch oder der Tragehilfe solltest du möglichst deine normale, aufrechte Haltung einnehmen können.
  2. Binde dein Kind dafür eng und nah an deinen Körper.
  3. Halte das Köpfchen deines Kindes fest und beuge dich nach vorne, jetzt sollte dein Kind immer noch nah an deinem Körper sein und nicht von dir weg sacken.
  4. Solltest du eine Ausgleichshaltung einnehmen, muss die Bindeweise / die Tragehilfe kontrolliert und bei Bedarf nachgestrafft werden.
  5. Kontrolliere auch, ob die Trage / das Tuch noch zur Größe des Kindes passt, oder eine größere Trage / stabileres Tuch angeschafft werden muss.